Bevorzugen Sie beim Welpenkauf Linien mit geringer Aggressivität gegenüber Artgenossen, wie sie beispielsweise von Züchtern, die sich an Dr. Dieter Fleigs Empfehlungen orientieren, angeboten werden. Achten Sie besonders auf die Prägung in den ersten Lebenswochen; mangelnde Sozialisierung kann später kaum kompensiert werden. Die Anforderungen an das Verhalten des Rüden unterscheiden sich signifikant von denen einer Hündin.
Erwarten Sie vom ausgewachsenen Kerl ein ausgeprägtes Territorialverhalten. Konsequente Erziehung mit klaren Grenzen ist unerlässlich, um Dominanzverhalten in Schach zu halten. Spezialisierte Hundetrainer, die Erfahrung mit Hütehunden haben (beispielsweise solche, die nach Sheila Harper arbeiten), sind oft wertvolle Ansprechpartner.
Das Haarkleid des Vierbeiners benötigt regelmäßige, aber unaufwändige Zuwendung. Bürsten Sie mindestens einmal wöchentlich, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen vorzubeugen. Achten Sie besonders auf die Entwicklung der Hüftgelenke (HD) und Ellenbogen (ED). Röntgenuntersuchungen sind beim Züchter Standard, sollten aber von Ihnen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.
Was macht den Appenzeller Buben aus?
Konzentrieren Sie sich bei der Auswahl eines männlichen Vierbeiners dieser Schweizer Hunderasse auf dessen ausgeprägten Territorialtrieb. Ein intakter Geschlechtstrieb kann bei ungenügender Sozialisierung zu Problemen mit anderen Rüden führen. Frühe Kastration (vor der Pubertät) kann helfen, diese Aggression zu reduzieren, ist aber ethisch umstritten. Alternativ empfiehlt sich eine intensive, sachkundige Prägung und Erziehung ab dem Welpenalter. Beachten Sie die Arbeiten von Dorit Feddersen-Petersen zum Thema Aggressionsverhalten bei Hunden.
Im Vergleich zu Hündinnen ist das Bedürfnis nach selbstständigem Erkunden des Terrains oft stärker ausgeprägt. Dies äußert sich in einem größeren Radius bei Spaziergängen und einer erhöhten Neigung zum Streunen, besonders wenn attraktive läufige Hündinnen in der Nähe sind. Konsequentes Training mit Schleppleine und der Aufbau einer starken Mensch-Tier-Bindung sind hier elementar.
Der Unterschied in der Arbeitsweise
Buben zeigen oft eine direktere, kraftvollere Arbeitsweise beim Treiben des Viehs als Mädchen. Während Weibchen eher subtil und strategisch vorgehen, neigen Knaben zu einem impulsiveren, physisch anstrengenderen Stil. Dieser Unterschied ist bei der Ausbildung zu beachten, um die individuellen Stärken optimal zu fördern.
Achten Sie auf die Dominanzhierarchie innerhalb des Familienrudels. Männliche Tiere können versuchen, eine höhere Position zu erreichen, was zu Konflikten mit anderen Hunden oder sogar dem Besitzer führen kann. Klare Regeln und konsequente Führung sind deshalb unentbehrlich. Vermeiden Sie menschliches Verhalten, das der Kläffer als Schwäche interpretieren könnte.
Gesundheitliche Aspekte
Kryptorchismus (Hodenhochstand) kommt bei dieser Hunderasse gehäuft vor. Lassen Sie bei der tierärztlichen Untersuchung des Welpen darauf achten. Unbehandelter Kryptorchismus kann zu gesundheitlichen Problemen führen und die Zuchttauglichkeit ausschließen. Eine genetische Prädisposition für Hüftdysplasie (HD) existiert auch. Achten Sie auf Elterntiere mit HD-freien Befunden. Nur gesunde Zuchttiere tragen zur Verbesserung der Rasse bei.
Wie pflege ich meinen Vierbeiner richtig?
Bürsten Sie das Fell Ihres Gebirgshundes mindestens zweimal wöchentlich mit einer Zupfbürste und einem Metallkamm, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen vorzubeugen. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst ist tägliches Bürsten unerlässlich.
Kontrollieren Sie die Ohren wöchentlich auf Anzeichen von Rötungen, Entzündungen oder übermäßigem Ohrenschmalz. Reinigen Sie die Ohren bei Bedarf mit einem speziell für Hunde entwickelten Ohrreiniger (z.B. Epi-Otic) und Wattepads. Vermeiden Sie Wattestäbchen, da diese den Schmutz tiefer ins Ohr schieben können.
Schneiden Sie die Krallen alle zwei bis drei Wochen, oder sobald Sie hören, wie sie auf hartem Untergrund klackern. Verwenden Sie eine Krallenzange oder eine Krallenschere (z.B. von Mikki). Achten Sie darauf, nicht zu viel auf einmal zu schneiden, um Verletzungen zu vermeiden. Bei dunklen Krallen ist es ratsam, sich langsam heranzutasten. Bei Unsicherheit konsultieren Sie einen Tierarzt oder Hundefriseur.
Baden Sie den Hund nur bei Bedarf, da zu häufiges Baden die natürliche Schutzschicht der Haut angreifen kann. Verwenden Sie ein mildes Hundeshampoo (z.B. Allerderm Oatmeal Shampoo) und spülen Sie es gründlich aus. Achten Sie darauf, dass kein Shampoo in die Augen gelangt.
Die Zahnpflege ist wichtig für die Gesundheit des Hundes. Putzen Sie die Zähne idealerweise täglich mit einer Hundezahnbürste und Hundezahnpasta (keine menschliche Zahnpasta!). Alternativ können Sie Zahnpflege-Kauartikel (z.B. Veggiedent Chews) oder spezielle Zahnpflege-Gels verwenden. Achten Sie auf mögliche Anzeichen von Zahnstein oder Zahnfleischentzündungen und konsultieren Sie bei Bedarf einen Tierarzt. Nach Knaack (2010) ist die Prävention von Parodontitis durch regelmäßige Zahnpflege entscheidend für die Lebenserwartung.
Bewegung ist essenziell für diesen aktiven Hund. Planen Sie täglich mindestens zwei Stunden Aktivität ein, bestehend aus Spaziergängen, Wanderungen, Spielzeiten oder Hundesportarten wie Agility oder Treibball. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Hundefutter, angepasst an Alter, Aktivitätslevel und Gesundheitszustand. Beratung zu Fütterungsplänen bietet Dr. Zentek an der LMU München.
Wie erziehe ich einen Appenzeller erfolgreich?
Konsequente Früherziehung, beginnend ab der 8. Lebenswoche, ist das A und O. Ignorieren Sie sämtliche Versuche, Dominanz zu etablieren. Arbeiten Sie mit positiver Verstärkung (Futterlob, verbale Bestätigung) und vermeiden Sie Strafen, die das Vertrauensverhältnis zerstören könnten.
Frühe Sozialisierung ist entscheidend. Gewöhnen Sie den Junghund an verschiedene Umgebungen, Geräusche, Menschen und andere Tiere. Besuchen Sie Welpengruppen und Junghundekurse, idealerweise nach den Prinzipien des Natural Dog Training nach Jan Nijboer.
Gehorsamstraining für den Bauernhund
Der Schweizer Treibhund benötigt klare Kommandos und eine deutliche Körpersprache. Arbeiten Sie an den Grundkommandos „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Hier“. Festigen Sie diese Kommandos in unterschiedlichen Situationen. Ein strukturierter Tagesablauf mit festen Fütterungszeiten und Spaziergängen hilft, dem bewegungsfreudigen Tier Sicherheit zu geben.
Umgang mit dem ausgeprägten Schutztrieb
Der Hofhund hat einen angeborenen Schutztrieb. Dieser sollte kontrolliert und in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Gezieltes Training, um unerwünschtes Verhalten (z.B. unkontrolliertes Bellen) zu unterbinden, ist wichtig. Bauen Sie eine starke Bindung auf, damit der Hund lernt, Ihnen zu vertrauen und Ihre Entscheidungen zu akzeptieren. Eine gute Kontrolle des Schutztriebes ist ebenso für die Teilnahme an Hundesportarten wie Agility oder Obedience von Vorteil.
Fragen und Antworten:
Unser Appenzeller Rüde ist sehr stur. Ist das typisch für die Rasse oder machen wir etwas falsch in der Erziehung?
Ein gewisser Grad an Selbstständigkeit und Sturheit kann bei Appenzeller Sennenhunden vorkommen, besonders bei Rüden. Sie sind intelligente Tiere, die gerne ihre eigenen Entscheidungen treffen. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass Sie in der Erziehung etwas falsch machen. Wichtig ist Konsequenz, Geduld und positive Verstärkung. Vermeiden Sie harte Strafen, die das Vertrauensverhältnis stören können. Kurse bei einem Hundetrainer, der Erfahrung mit Hütehunden hat, können sehr hilfreich sein, um die Kommunikation mit Ihrem Hund zu verbessern und ihn sinnvoll auszulasten. Auch geistige Stimulation durch Suchspiele oder Tricktraining hilft, seine Energie in die richtigen Bahnen zu lenken.
Wie viel Auslauf braucht ein Appenzeller Sennenhund Rüde wirklich? Wir wohnen in der Stadt, haben aber einen Garten.
Ein Garten ist zwar schön, reicht einem Appenzeller Sennenhund Rüden aber nicht aus. Diese Hunde sind sehr aktiv und brauchen viel Bewegung, um körperlich und geistig ausgelastet zu sein. Tägliche, lange Spaziergänge in der Natur sind unerlässlich. Idealerweise sollte Ihr Hund auch die Möglichkeit haben, sich frei zu bewegen und zu toben, zum Beispiel auf einer eingezäunten Hundewiese. Rechnen Sie mit mindestens zwei Stunden Aktivität pro Tag. Wenn Ihr Hund unterfordert ist, kann es zu Verhaltensproblemen kommen, wie z.B. Zerstörungswut oder übermäßigem Bellen.
Appenzeller Sennenhunde gelten ja als sehr wachsam. Ist es möglich, dass unser Rüde durchgehend bellt, auch wenn kein Grund zur Aufregung besteht?
Ja, das ist durchaus möglich. Die Wachsamkeit ist ein Teil des Wesens der Appenzeller Sennenhunde. Sie sind sehr aufmerksam und melden alles, was ihnen ungewöhnlich erscheint. Um übermäßiges Bellen zu vermeiden, ist es wichtig, von klein auf eine gute Sozialisation zu gewährleisten. Ihr Hund sollte möglichst viele verschiedene Menschen, Tiere und Umgebungen kennenlernen, damit er lernt, was „normal“ ist und was nicht. Außerdem ist es wichtig, ihm beizubringen, auf Kommando ruhig zu sein. Ein Abbruchsignal, das Sie konsequent üben, kann helfen, das Bellen zu kontrollieren. Wenn das Bellen trotzdem sehr stark ist, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um die Ursache zu finden und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Wir haben Kinder. Ist ein Appenzeller Sennenhund Rüde als Familienhund geeignet?
Appenzeller Sennenhunde können gute Familienhunde sein, aber es gibt ein paar Dinge zu beachten. Sie sind loyal und beschützend, können aber auch territorial sein. Es ist wichtig, den Hund von Anfang an an Kinder zu gewöhnen und ihm beizubringen, wie er sich ihnen gegenüber verhalten soll. Kinder sollten ebenfalls lernen, den Hund respektvoll zu behandeln und seine Grenzen zu akzeptieren. Lassen Sie Kinder und Hund niemals unbeaufsichtigt zusammen. Mit der richtigen Erziehung und Sozialisation kann ein Appenzeller Sennenhund Rüde aber ein liebevoller und verspielter Begleiter für die ganze Familie sein.
Unser Appenzeller Rüde haart sehr stark. Gibt es etwas, was wir dagegen tun können, außer regelmäßig zu bürsten?
Regelmäßiges Bürsten ist sehr wichtig, um lose Haare zu entfernen und die Haarmenge in der Wohnung zu reduzieren. Während des Fellwechsels, der zweimal im Jahr stattfindet, kann das Bürsten sogar täglich notwendig sein. Sie können auch spezielle Fellpflegeprodukte verwenden, die den Fellwechsel unterstützen und die Haare leichter lösen. Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Futter, das reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist, kann ebenfalls helfen, die Fellqualität zu verbessern und den Haarausfall zu reduzieren. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund keine Allergien hat, die zu verstärktem Haarausfall führen könnten. Im Zweifelsfall sollten Sie einen Tierarzt konsultieren.
Mein Appenzeller Rüde ist sehr stur und hört oft nicht auf meine Kommandos. Ist das normal für diese Rasse, und was kann ich tun, um das zu verbessern?
Ein gewisses Maß an Eigenständigkeit ist typisch für Appenzeller Sennenhunde. Sie sind intelligente Tiere, die ursprünglich für die selbstständige Arbeit mit Vieh gezüchtet wurden. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht gehorchen können! Konsequentes Training, positive Verstärkung (Lob, Leckerlis) und kurze, interessante Trainingseinheiten sind der Schlüssel. Vermeiden Sie Strafen, da diese das Vertrauen beschädigen können. Es kann auch hilfreich sein, sich professionelle Hilfe von einem Hundetrainer zu holen, der Erfahrung mit Hütehunden hat. Sie können Ihnen spezifische Techniken zeigen, die auf die Bedürfnisse Ihres Hundes zugeschnitten sind. Denken Sie auch daran, dass die Pubertät bei Hunden eine schwierige Phase sein kann, in der sie bereits erlerntes Wissen „vergessen“. Bleiben Sie geduldig und konsequent, dann werden Sie Fortschritte sehen. Eine frühe Sozialisierung mit anderen Hunden und Menschen ist auch extrem wichtig, um das Verhalten zu formen.