Wer einen jungen Vertreter der robusten Gebirgshunde in der Alpenrepublik sucht, sollte sich primär an den ÖKV (Österreichischer Kynologenverband) wenden. Dieser listet anerkannte Sennenhund-Spezialzuchten auf. Alternativ empfiehlt es sich, etablierte Hundezüchterverbände, wie jene, die nach den Richtlinien von Dr. Hans Räber arbeiten, zu konsultieren.
Die Ablösegebühr für einen jungen Sennenhund aus seriöser Zucht in den Bergen liegt typischerweise zwischen 1200 und 2000 Euro. Preisunterschiede ergeben sich vor allem durch die Abstammung (Champion-Linien) und gesundheitliche Voruntersuchungen. Ein seriöser Anbieter wird Ihnen stets detaillierte Informationen zu den Elterntieren, deren HD/ED-Befunden und Wesenstests liefern.
Achten Sie bei der Auswahl Ihres neuen Familienmitglieds besonders auf eine transparente Aufzucht. Ein Züchter, der Ihnen Einblick in die Haltungsbedingungen gewährt und die Sozialisierung der Junghunde in den Fokus stellt, ist einem Anbieter vorzuziehen, der lediglich auf günstige Konditionen setzt. Nur so stellen Sie sicher, dass Sie einen wesensfesten und gesunden Begleiter erwerben.
Einen Züchter der Rasse in der Alpenrepublik lokalisieren
Kontaktieren Sie den Klub für Schweizer Sennenhunde (KSS) für eine aktuelle Liste anerkannter Zuchtstätten in Ihrer Nähe. Der KSS führt Zuchtbuch und kann Ihnen Kontakte seriöser Halter von Zuchttieren vermitteln. Fragen Sie nach Züchtern, die sich an die strengen Zuchtrichtlinien des ÖKV (Österreichischer Kynologenverband) halten, insbesondere bezüglich HD/ED-Untersuchungen und Wesenstests.
Recherche im Internet
Nutzen Sie spezialisierte Online-Plattformen für Rassehunde, z.B. Snautz.de oder DeineTierwelt.de, aber seien Sie kritisch. Hinterfragen Sie die Angaben der Inserenten genau und verlangen Sie Nachweise über Gesundheitsuntersuchungen der Elterntiere. Vorsicht vor unseriösen Angeboten von „Vermehrern“ ohne Zuchtpapiere.
Besuch von Hundeausstellungen
Besuchen Sie Hundeausstellungen, die vom ÖKV veranstaltet werden. Dort haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Zuchtlinien zu sehen und mit Hundebesitzern und Ausstellern ins Gespräch zu kommen. Dies ist eine gute Gelegenheit, Empfehlungen für seriöse Aufzüchter dieser Hunderasse zu erhalten. Achten Sie besonders auf Bewertungen durch international anerkannte Richter wie Hans Wiblishauser, dessen Expertise in der Sennenhundezucht anerkannt ist.
Gesundheitstests: Was vor dem Kauf wichtig ist
Vor dem Erwerb eines Junghundes ist die Einsicht in aktuelle Gesundheitszeugnisse essenziell. Verlangen Sie Kopien der Untersuchungsergebnisse der Elterntiere. Seriöse Anbieter legen Wert auf Transparenz.
Empfohlene Untersuchungen
Achten Sie darauf, dass folgende Tests durchgeführt wurden und die Ergebnisse negativ (frei) sind:
- Hüftdysplasie (HD): Röntgenuntersuchung nach FCI-Standard, Beurteilung durch einen anerkannten Gutachter (z.B. nach Dr. Brass).
- Ellenbogendysplasie (ED): Röntgenuntersuchung, analog zu HD.
- Osteochondrosis dissecans (OCD): Gezielte Untersuchung der Schultergelenke, falls in der Linie bekannt.
Weitere Aspekte
Lassen Sie sich außerdem über den Status des MDR1-Gens (Multidrug Resistance Gen 1) informieren, besonders wenn der Züchter alternative Behandlungsmethoden in Betracht zieht. Ein Defekt kann zu Überempfindlichkeiten gegenüber bestimmten Medikamenten führen. Vermeiden Sie Erwerb von Individuen aus Verpaarungen, die statistisch ein hohes Risiko für erbliche Erkrankungen aufweisen. Erkundigen Sie sich beim Zuchtverband nach den Richtlinien zur Gesundheitsvorsorge.
Kostenaufstellung für junge Sennenhunde: Was Sie einkalkulieren sollten
Rechnen Sie mit einer Anschaffungssumme von 1200 bis 2500 Euro für einen reinrassigen Vierbeiner aus verantwortungsvoller Zucht. Diese Summe reflektiert die Investition des Aufzüchters in Gesundheit, Sozialisierung und Genetik der Tiere.
Zusätzliche Kosten fallen für Erstausstattung an: Hundebett (ca. 50-150 Euro), Halsband/Geschirr und Leine (ca. 30-70 Euro), Futter- und Wassernapf (ca. 20-40 Euro), Spielzeug (ca. 30-60 Euro). Denken Sie an eine hochwertige Welpenernährung (ca. 50-100 Euro pro Monat, abhängig vom Bedarf) und regelmäßige Tierarztbesuche.
Gesundheitliche Aspekte
Vor dem Erwerb ist eine tierärztliche Untersuchung ratsam. Kostenpunkt: ca. 50-100 Euro. Impfungen und Entwurmungen sind obligatorisch. Die Grundimmunisierung kostet etwa 80-150 Euro. Informieren Sie sich über Hüftdysplasie (HD) und Ellbogendysplasie (ED) – rassetypische Probleme. Elterntiere seriöser Züchter (wie beispielsweise jene, die sich an den Richtlinien des Schweizerischen Sennenhund-Clubs orientieren) sind darauf getestet.
Langfristige Ausgaben
Kalkulieren Sie jährliche Tierarztkosten (Impfungen, Check-ups) von ca. 150-300 Euro ein. Eine Haftpflichtversicherung ist in vielen Regionen obligatorisch und kostet ca. 50-100 Euro jährlich. Hundesteuer variiert je nach Gemeinde. Regelmäßiges Training (z.B. in einer Hundeschule, Kosten je nach Kurs ca. 100-300 Euro) ist für eine gute Sozialisation und Erziehung unerlässlich. Denken Sie auch an Kosten für Fellpflege (Bürsten, evtl. professionelle Schur) und eventuelle unerwartete Tierarztkosten im Krankheitsfall. Wie Werner Bartels betont, sollte man sich diese Gesamtkosten vor der Anschaffung genau bewusst machen.
Die ersten Wochen mit dem Junghund: Tipps für Einsteiger
Direkt nach Ankunft: Bieten Sie dem kleinen Vierbeiner einen ruhigen, vordefinierten Platz (Korb/Box) an, idealerweise in Wurfnest-Nähe. Vermeiden Sie Überforderung durch zu viele Besucher gleichzeitig. Für die erste Nacht kann ein getragenes T-Shirt von Ihnen helfen, Heimweh zu lindern.
Fütterung: Füttern Sie in den ersten Tagen das gleiche Futter, das er auch beim Abgeber bekommen hat. Umstellung nur langsam, um Verdauungsprobleme zu vermeiden (Kotkonsistenz beobachten!). Kleine Portionen 4-5 mal täglich sind besser als große. Achten Sie auf hochwertige, getreidefreie Produkte, z.B. von Markus Mühle oder Reico. Kalkbedarf beachten, besonders bei schnell wachsenden Rassen (Ernährungsberater konsultieren!).
Stubenreinheit: Gehen Sie direkt nach dem Aufwachen, Fressen und Spielen mit dem kleinen Racker nach draußen an eine immer gleiche Stelle. Loben Sie ihn ausgiebig, wenn er sich löst. Unfälle im Haus kommentarlos wegwischen (keine Bestrafung!).
Sozialisierung und Gewöhnung
Frühe Prägung ist entscheidend! Nach den Regeln von Shenkel und Trumler: Sanfte Konfrontation mit Alltagsgeräuschen (Staubsauger, Fernseher), verschiedenen Untergründen (Gras, Asphalt, Teppich), Kindern und gut sozialisierten, erwachsenen Hunden. Vermeiden Sie Überforderung, kurze, positive Erfahrungen sind wichtiger als lange, stressige.
Gesundheit
Regelmäßige Entwurmung (Kotuntersuchung!), Impfungen nach Tierarztplan. Kontrollieren Sie täglich Augen, Ohren und After auf Auffälligkeiten. Krallenpflege nicht vergessen! Zecken- und Flohprophylaxe nach Rücksprache mit dem Veterinär. Achten Sie auf eine korrekte Haltung, da Fehlstellungen im Jugendalter schwerwiegende Folgen haben können (HD/ED Prävention).
Gegenstand | Empfehlung |
---|---|
Hundekorb/Box | Stabil, leicht zu reinigen, Größe dem ausgewachsenen Tier angepasst |
Fress- und Trinknäpfe | Edelstahl oder Keramik, rutschfest |
Halsband/Geschirr | Leicht, verstellbar, Nylongeschirr für den Anfang |
Leine | 5-Meter-Schleppleine für das Training |
Spielzeug | Naturgummispielzeug, Baumwollseile, KEINE Kleinteile |
Appenzeller oder Entlebucher: Welcher Sennenhund passt zu mir?
Bevorzugen Sie einen lebhafteren, territorialeren Hofhund, dann ist der Appenzeller Sennenhund die bessere Wahl. Seine ausgeprägte Wachsamkeit, beschrieben bereits von Albert Heim in „Die Schweizerischen Hirtenhunde“, macht ihn zu einem exzellenten Beschützer. Er benötigt konsequente Führung und frühe Sozialisierung, um seine territorialen Instinkte zu kanalisieren. Für Familien, die einen agilen Sportpartner suchen (Agility, Treibball), ist er ideal.
Der Entlebucher Sennenhund hingegen, kleiner und kompakter, ist tendenziell etwas umgänglicher mit Fremden, aber dennoch ein ausgezeichneter Hofhund. Seine Arbeitsfreude und Intelligenz, hervorgehoben durch Studien von Dr. Hans Räber, machen ihn zu einem idealen Begleiter für Obedience und ähnliche Disziplinen. Er ist sensibler und reagiert gut auf positive Verstärkung. Trotz seiner geringeren Größe verfügt auch er über einen starken Hütetrieb, der entsprechend gefördert oder gelenkt werden muss.
Charakterliche Unterschiede im Detail
Appenzeller zeigen oft eine höhere Reizschwelle gegenüber äußeren Einflüssen und sind weniger leicht aus der Ruhe zu bringen. Entlebucher sind dagegen schneller erregbar und reagieren sensibler auf Stressoren. Dies macht sich besonders in der Erziehung bemerkbar. Während der Appenzeller eine klare, durchsetzungsstarke Führungsperson benötigt, profitiert der Entlebucher von einem einfühlsameren, belohnungsbasierten Ansatz.
Platzbedarf und Aktivitätslevel
Beide Rassen benötigen ausreichend Bewegung. Der Appenzeller profitiert jedoch von einem größeren Aktionsradius und längeren, intensiveren Spaziergängen. Der Entlebucher kann sich auch mit kürzeren, aber dafür häufigeren Einheiten zufrieden geben, solange er geistig gefordert wird. Für eine Wohnungshaltung sind beide nicht geeignet, ein Haus mit Garten ist essentiell.
Fragen und Antworten:
Ich interessiere mich sehr für einen Appenzeller Sennenhund Welpen. Gibt es große Unterschiede im Charakter zwischen Rüden und Hündinnen, und was sollte ich bei meiner Entscheidung beachten?
Es gibt tendenziell Unterschiede im Charakter zwischen Rüden und Hündinnen bei Appenzeller Sennenhunden, aber diese sind nicht in Stein gemeißelt und variieren von Individuum zu Individuum. Rüden können etwas dominanter und territorialer sein, während Hündinnen oft als anhänglicher und leichter zu erziehen beschrieben werden. Es ist jedoch ratsam, das Temperament des jeweiligen Welpen beim Züchter kennenzulernen und Ihre Entscheidung auf Ihre persönlichen Lebensumstände, Ihre Erfahrung mit Hunden und Ihre Erwartungen an den Hund abzustimmen. Ein ruhigerer Rüde kann besser zu Ihnen passen als eine sehr selbstbewusste Hündin, und umgekehrt.
Was kostet ein Appenzeller Welpe in Österreich im Durchschnitt, und welche zusätzlichen Kosten muss ich einkalkulieren?
Der Preis für einen Appenzeller Welpen in Österreich kann stark variieren, abhängig vom Züchter, der Abstammung, der Gesundheit und dem Aussehen des Welpen. Im Schnitt kann man mit einem Preis zwischen 1200 und 2000 Euro rechnen. Zu den zusätzlichen Kosten gehören Erstausstattung (Futter, Napf, Leine, Halsband, Korb oder Decke), Tierarztkosten (Impfungen, Entwurmung, Chip), Hundesteuer, Hundehaftpflichtversicherung, Futterkosten, Kosten für Hundeschule und eventuell eine professionelle Hundeausbildung.
Wie finde ich einen seriösen Züchter von Appenzeller Sennenhunden in Österreich, und welche Fragen sollte ich ihm stellen?
Einen seriösen Züchter finden Sie, indem Sie sich beim Österreichischen Kynologenverband (ÖKV) oder bei Spezialklubs für Sennenhunde erkundigen. Besuchen Sie den Züchter persönlich, achten Sie auf die Sauberkeit und den Zustand der Zuchtstätte und beobachten Sie das Verhalten der Elterntiere und der Welpen. Wichtige Fragen an den Züchter sind: Wie sind die Elterntiere sozialisiert und gesundheitlich untersucht (z.B. HD, ED)? Wie werden die Welpen aufgezogen und sozialisiert? Welche Erfahrungen haben Sie mit der Rasse? Können Sie mir Gesundheitszeugnisse der Elterntiere zeigen? Welche Unterstützung bieten Sie mir nach dem Kauf des Welpen an?
Ich wohne in einer Wohnung in der Stadt. Ist ein Appenzeller Sennenhund überhaupt für mich geeignet?
Ein Appenzeller Sennenhund ist ein aktiver Arbeitshund, der ursprünglich für die Treibarbeit gezüchtet wurde. Er benötigt viel Bewegung, Beschäftigung und eine konsequente Erziehung. Eine Wohnungshaltung kann funktionieren, wenn Sie bereit sind, dem Hund ausreichend Auslauf und geistige Stimulation zu bieten. Das bedeutet tägliche, lange Spaziergänge, Wanderungen, Hundesport oder andere Aktivitäten, die den Hund auslasten. Auch ein Garten zum Austoben ist von Vorteil. Wenn Sie nicht genügend Zeit und Energie aufbringen können, ist ein Appenzeller Sennenhund wahrscheinlich nicht die richtige Wahl für Sie.
Was muss ich bei der Erziehung eines Appenzeller Welpen besonders beachten?
Die Erziehung eines Appenzeller Welpen erfordert Konsequenz, Geduld und liebevolle Strenge. Wichtig ist eine frühe Sozialisierung mit Menschen, anderen Hunden und verschiedenen Umgebungen. Besuchen Sie eine Welpengruppe und später eine Hundeschule, um die Grundlagen der Hundeerziehung zu erlernen. Appenzeller sind intelligent und lernwillig, aber auch selbstständig und manchmal stur. Belohnen Sie gutes Verhalten und vermeiden Sie Strafen. Bauen Sie eine starke Bindung zu Ihrem Hund auf, indem Sie Zeit mit ihm verbringen, spielen und ihm Aufgaben geben, die er lösen kann. Ein Appenzeller, der sich unterfordert fühlt, kann unerwünschtes Verhalten entwickeln.