SSV Hund – Zucht, Ausbildung & Sportliche Erfolge Deutscher Schäferhunde

SSV Hund – Zucht, Ausbildung & Sportliche Erfolge Deutscher Schäferhunde

SSV Hund – Zucht, Ausbildung & Sportliche Erfolge Deutscher Schäferhunde

Für eine optimale Hüftgelenksentwicklung (HD) bei Welpen empfehlen wir eine restriktive Fütterung, orientiert an den Erkenntnissen von Zentek. Vermeiden Sie Überfütterung, um schnelles Wachstum zu verhindern, das die Gelenke belasten kann. Eine angepasste Kalzium- und Phosphorzufuhr, basierend auf den Empfehlungen von Meyer und Coenen, ist ebenfalls von großer Bedeutung.

Die Prägung und Sozialisation des Deutschen Schäferhundwelpen sollte ab der dritten Lebenswoche beginnen. Hierbei ist die Exposition gegenüber verschiedenen Umweltreizen, Geräuschen und Oberflächen essentiell, um einen wesensfesten Begleithund zu formen. Konsequentes, aber gewaltfreies Gehorsamkeitstraining, basierend auf positiver Verstärkung, wie von Köhler beschrieben, ist für die spätere Führbarkeit unerlässlich.

Achten Sie besonders auf Anzeichen von degenerativer Myelopathie (DM), einer neurologischen Erkrankung, die bei der Rasse gehäuft auftritt. Früherkennung durch Gentests, wie sie von der Universität Gießen angeboten werden, kann helfen, betroffene Tiere frühzeitig zu identifizieren und Zuchtentscheidungen entsprechend anzupassen.

Welpenauswahl: Worauf achten?

Achten Sie auf die Rutenhaltung: Eine fröhlich, locker getragene Rute indiziert in der Regel ein sicheres, offenes Wesen. Beobachten Sie die Interaktion mit Wurfgeschwistern; dominante oder extrem zurückhaltende Welpen können später Probleme bereiten. Meiden Sie Welpen, die sich permanent absondern oder aggressiv gegenüber ihren Geschwistern verhalten.

Kontrollieren Sie das Gebiss auf einen korrekten Scherenschluss. Abweichungen, wie ein leichter Über- oder Unterbiss, können toleriert werden, sollten aber dokumentiert sein. Lassen Sie sich den Impfpass zeigen und überprüfen Sie, ob die altersgemäßen Impfungen (Parvovirose, Staupe, Hepatitis, Leptospirose) durchgeführt wurden. Eine ordnungsgemäße Entwurmung ist ebenfalls Pflicht.

Beurteilen Sie die Augen: Sie sollten klar und ohne Ausfluss sein. Trübe Augen können auf eine Katarakt hinweisen, was bei einigen Rassen (siehe Studien von Prof. Distl) gehäuft auftritt. Untersuchen Sie das Fell auf Parasitenbefall (Flöhe, Milben). Achten Sie besonders auf kahle Stellen oder übermäßiges Kratzen.

Überprüfen Sie die Ohren auf Sauberkeit und Geruch. Entzündungen (Otitis externa) sind häufig und erkennbar an Rötungen, Ausfluss oder einem unangenehmen Geruch. Palpieren Sie die Gelenke (Ellbogen, Knie) vorsichtig. Auffällige Schwellungen oder Schmerzreaktionen deuten auf mögliche Gelenkprobleme hin (z.B. Hüftdysplasie, ED), auch wenn diese in diesem Alter noch nicht röntgenologisch feststellbar sind.

Führen Sie einen einfachen Reaktionstest durch: Lassen Sie einen Schlüsselbund fallen oder werfen Sie einen Ball. Ein gesunder, neugieriger Welpe wird sich interessiert zeigen, während ein ängstlicher Welpe zurückweichen kann. Ignorieren Sie jedoch nicht Welpen, die sich kurz erschrecken, aber schnell wieder ihre Neugierde zeigen. Vermeiden Sie Welpen, die keinerlei Reaktion zeigen.

Sprechen Sie mit dem Züchter über die Elterntiere. Fragen Sie nach Gesundheitszeugnissen (HD, ED, Augenuntersuchungen) und Zuchtzulassungen. Ein seriöser Züchter wird Ihnen diese Unterlagen bereitwillig zeigen und Ihre Fragen beantworten. Ein Züchter, der transparent mit potenziellen Problemen umgeht (wie z.B. erbliche Dispositionen gemäß dem Konzept von Willis), ist einem Züchter vorzuziehen, der alles beschönigt.

Den Begleithund richtig ernähren: Der Futterplan

Der Energiebedarf eines Vierbeiners, speziell der sportlich geführten Variante, variiert stark. Eine allgemeine Faustregel, basierend auf dem Körpergewicht, greift zu kurz. Achten Sie stattdessen auf die individuelle Aktivität, das Alter und den Gesundheitszustand des Tieres. Beobachten Sie die Rippen: Sind diese leicht tastbar, aber nicht sichtbar, ist das Gewicht optimal.

Welpenfutter: Bis zum 6. Lebensmonat ist ein hochwertiges Welpenfutter unverzichtbar. Achten Sie auf ein ausgewogenes Calcium-Phosphor-Verhältnis (ca. 1,2:1) zur Vermeidung von Wachstumsstörungen, wie sie beispielsweise bei Bernardiner-Welpen häufig beobachtet werden. Empfehlenswert sind Produkte, die von Dr. Meyer-Kayser in seinen Studien evaluiert wurden.

Futter für adulte Tiere: Für ausgewachsene Gebrauchshunde ist ein Futter mit einem hohen Proteinanteil (mind. 25%) und einem moderaten Fettanteil (15-20%) optimal. Kohlenhydrate sollten aus gut verdaulichen Quellen wie Reis oder Kartoffeln stammen. Vermeiden Sie Getreide mit hohem Glutenanteil (Weizen, Roggen).

Ergänzungsfutter: Bei hoher körperlicher Belastung, wie sie im Schutzdienst oft auftritt, kann die Gabe von Gelenkschutzpräparaten (Glucosamin, Chondroitin) sinnvoll sein, um Arthrose vorzubeugen. Achten Sie auf Produkte mit nachgewiesener Wirksamkeit, wie sie von Prof. Reichling untersucht wurden. Eine Gabe von L-Carnitin kann die Fettverbrennung unterstützen und die Leistungsfähigkeit steigern.

BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter): Eine Rohfütterung ist möglich, erfordert aber fundiertes Wissen über die Nährstoffbedürfnisse des Tieres. Eine unzureichend supplementierte BARF-Ration kann zu Mangelerscheinungen führen. Konsultieren Sie einen Tierernährungsberater, um einen individuellen Futterplan erstellen zu lassen. Wichtig: Vermeiden Sie die Fütterung von rohem Schweinefleisch aufgrund der Gefahr der Aujeszky-Krankheit.

Futterumstellung: Futterumstellungen sollten langsam erfolgen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Mischen Sie das neue Futter über mehrere Tage hinweg in steigendem Anteil unter das alte Futter.

Fütterungszeiten: Füttern Sie Ihren Schützling idealerweise zweimal täglich, um den Magen nicht zu überlasten. Vermeiden Sie Fütterung unmittelbar vor oder nach dem Sport.

Grundgehorsam: Die ersten Übungen

Beginnen Sie mit dem „Sitz“ ab der achten Lebenswoche. Führen Sie ein Leckerli über den Kopf des Welpen nach hinten. Sobald er sich setzt, sagen Sie deutlich „Sitz“ und geben Sie ihm das Leckerli. Wiederholen Sie dies fünf bis zehnmal täglich in kurzen Sequenzen.

„Platz“ etablieren

Nachdem „Sitz“ zuverlässig funktioniert, beginnen Sie mit „Platz“. Locken Sie den Vierbeiner vom „Sitz“ mit einem Leckerli nach unten auf den Boden. Sagen Sie „Platz“, sobald er liegt, und belohnen Sie ihn. Steigern Sie die Dauer, in der er liegen bleibt, schrittweise.

Abruf trainieren

Der Abruf ist lebenswichtig. Nutzen Sie zunächst eine Schleppleine im Garten. Rufen Sie den Namen des Schützlings, gefolgt von „Hier!“. Ziehen Sie ihn sanft an der Leine heran, während Sie ihn loben und belohnen, sobald er bei Ihnen ist. Laut Rütter sollte dies positiv verknüpft sein.

Korrigieren Sie Fehlverhalten konsequent, aber gewaltfrei. Ignorieren Sie unerwünschtes Verhalten, solange es ungefährlich ist, und belohnen Sie erwünschtes. Konsequenz ist, laut Bloch, der Schlüssel zum Erfolg.

Leinenführigkeit aufbauen

Üben Sie Leinenführigkeit in reizarmer Umgebung. Beginnen Sie mit kurzen Spaziergängen. Sobald der Zögling zieht, bleiben Sie stehen. Erst wenn die Leine locker ist, gehen Sie weiter. Verstärken Sie das Gehen an lockerer Leine mit Leckerlis und Lob.

Typische Krankheiten: Erkennung und Vorbeugung

Früherkennung von Hüftdysplasie (HD) durch Röntgenuntersuchung ab dem 12. Lebensmonat minimiert Folgeschäden. Bewertung nach FCI-Standard durch Gutachter wie Dr. Brass. Präventiv: Kontrollierte Aufzucht, Vermeidung von Überbelastung im Welpenalter, angepasste Fütterung mit moderatem Proteingehalt. Ergänzend können Glucosamin und Chondroitinsulfat nach Rücksprache mit dem Tierarzt verabreicht werden.

Ellbogendysplasie (ED) zeigt sich oft durch Lahmheit. Röntgenuntersuchung ab dem 12. Monat ist Standard. Zuchtselektion basiert auf ED-freien Elterntieren. Ernährung spielt eine Rolle: Vermeiden Sie exzessive Kalziumzufuhr während des Wachstums, um das Risiko zu reduzieren. Physiotherapie kann bei leichteren Fällen helfen.

Progressive Retinaatrophie (PRA) führt zur Erblindung. Gentests vor Zuchteinsatz (z.B. Optigen Test) identifizieren Träger. Vermeiden Sie Verpaarungen von Trägertieren. Symptome: Nachtblindheit, später auch Tagesblindheit. Eine Heilung ist nicht möglich, daher ist Prävention entscheidend.

Dilatative Kardiomyopathie (DCM) kann zu Herzinsuffizienz führen. Regelmäßige Herzuntersuchungen (EKG, Echokardiographie) ab dem 5. Lebensjahr sind ratsam, besonders bei Rassen mit erhöhter Prädisposition. Tierärzte wie Dr. Wess raten zu jährlichen Kontrollen. Taurin- und Carnitin-Supplementierung kann bei bestimmten Rassen unterstützend wirken.

Infektionskrankheiten

Regelmäßige Impfungen gemäß StIKo Vet-Empfehlungen schützen vor Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Zwingerhusten und Tollwut. Achten Sie auf einen vollständigen Impfschutz, besonders bei Welpen und vor Auslandsreisen. Jährliche Auffrischungsimpfungen sind meist erforderlich. Vermeiden Sie Kontakt zu infizierten Tieren.

Parasitenbefall

Regelmäßige Entwurmung nach Kotuntersuchung (Flotation, McMaster) minimiert den Befall mit Spulwürmern, Hakenwürmern, Peitschenwürmern und Bandwürmern. Prophylaxe gegen Ektoparasiten (Flöhe, Zecken, Milben) mit geeigneten Präparaten (Spot-ons, Halsbänder) reduziert das Risiko von Borreliose, Babesiose und Ehrlichiose. Beachten Sie lokale Risikogebiete.

Vom Welpen zum Senior: Ratschläge für ein langes und erfülltes Hunde-Leben

Optimieren Sie die Ernährung Ihres Vierbeiners ab dem siebten Lebensjahr mit einem altersgerechten Futter. Vermeiden Sie Futtermittel mit hohem Phosphorgehalt, da dies die Nierenfunktion beeinträchtigen kann, wie von Dr. med. vet. Meyer-Lindenberg in „Ernährung des älteren Gefährten“ beschrieben.

Passen Sie das Bewegungspensum an. Kürzere, dafür häufigere Spaziergänge sind schonender für die Gelenke. Vermeiden Sie Sprünge und abrupte Bewegungen, um Arthrose vorzubeugen. Physiotherapie nach Dorn kann hier unterstützend wirken.

Gelenkgesundheit im Alter

Ergänzen Sie die Fütterung mit Glucosamin und Chondroitin. Studien von Dr. Auffret zeigen, dass diese Stoffe den Knorpelabbau verlangsamen können. Achten Sie auf hochwertige Präparate ohne unnötige Zusätze.

Kontrollieren Sie regelmäßig das Gewicht. Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich. Eine kalorienreduzierte Ernährung hilft, das Idealgewicht zu halten. Nutzen Sie dafür eine digitale Futterwaage und konsultieren Sie einen Tierarzt für eine individuelle Futterempfehlung.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen

Führen Sie halbjährlich eine gründliche tierärztliche Untersuchung durch. Achten Sie besonders auf Herzgeräusche, Zahnstein und Veränderungen der Haut. Früherkennung ermöglicht eine rechtzeitige Behandlung von altersbedingten Erkrankungen. Ein geriatrisches Profil im Blutbild gibt Aufschluss über Organfunktionen.

Achten Sie auf Verhaltensänderungen. Verminderte Spielfreude, Desorientierung oder Inkontinenz können Anzeichen für kognitive Dysfunktion sein. Melden Sie solche Symptome Ihrem Tierarzt, um eine geeignete Therapie einzuleiten. Medikamente wie Selegilin können helfen, die Symptome zu lindern, wie in den Arbeiten von Prof. Landsberg dargelegt.

Fragen und Antworten:

Ich habe gehört, dass SSV Hunde anfällig für bestimmte Krankheiten sind. Stimmt das? Welche gesundheitlichen Probleme treten häufiger auf?

Ja, wie bei vielen Rassehunden gibt es auch beim SSV (Schweizer Sennenhund Verein) bestimmte gesundheitliche Dispositionen. Zu den häufiger beobachteten Problemen zählen Hüft- und Ellbogendysplasie, Osteochondrose (OCD), Magendrehung und in seltenen Fällen auch Augenerkrankungen. Es ist wichtig, dass Züchter auf diese Risiken achten und ihre Zuchttiere entsprechend untersuchen lassen. Achten Sie beim Kauf eines Welpen auf entsprechende Gesundheitszeugnisse der Elterntiere und lassen Sie Ihren Hund regelmäßig von einem Tierarzt untersuchen.

Wir sind eine Familie mit kleinen Kindern. Ist ein SSV Hund als Familienhund geeignet, oder gibt es bessere Rassen für uns?

SSV Hunde können sehr gute Familienhunde sein, vorausgesetzt, man berücksichtigt einige Dinge. Sie sind in der Regel kinderlieb und geduldig, aber aufgrund ihrer Größe und Kraft sollte der Umgang mit kleinen Kindern immer beaufsichtigt werden. Eine frühe Sozialisierung und konsequente Erziehung sind sehr wichtig, damit der Hund lernt, seine Kraft richtig einzuschätzen und sich in der Familie gut einzuleben. Bedenken Sie auch, dass SSV Hunde viel Bewegung und Beschäftigung brauchen, was mit Kindern auch eine Chance sein kann, aber eben auch Zeit in Anspruch nimmt.

Ich möchte meinen SSV Hund gerne im Hundesport führen. Welche Sportarten sind für diese Rasse besonders geeignet?

SSV Hunde sind vielseitig und können in verschiedenen Hundesportarten erfolgreich sein. Aufgrund ihrer Stärke und Ausdauer eignen sie sich gut für Zughundesport, Mantrailing (Personensuche) oder auch Obedience. Auch Agility ist möglich, erfordert aber Geduld und eine sanfte Herangehensweise, da SSV Hunde manchmal etwas „eigene“ Entscheidungen treffen. Wichtig ist, dass der Sport dem Hund Spaß macht und ihn körperlich und geistig auslastet.

Wie viel Bewegung braucht ein SSV Hund täglich, um gesund und zufrieden zu sein?

Ein erwachsener SSV Hund benötigt täglich mindestens zwei Stunden Bewegung. Das können längere Spaziergänge, Wanderungen oder auch spielerische Aktivitäten im Garten sein. Zusätzlich zur körperlichen Auslastung sollte auch die geistige Stimulation nicht zu kurz kommen, zum Beispiel durch Suchspiele oder kleine Trainingsübungen. Ein unterforderter SSV Hund kann zu Verhaltensproblemen neigen.

Wie erkenne ich einen seriösen SSV Züchter? Worauf sollte ich beim Welpenkauf achten?

Ein seriöser Züchter ist Mitglied im SSV oder einem anderen anerkannten Zuchtverein und züchtet nach dessen Richtlinien. Er legt Wert auf die Gesundheit und das Wesen seiner Hunde, lässt die Elterntiere vor der Zucht auf rassetypische Erkrankungen untersuchen und gibt Ihnen Einblick in diese Gesundheitsergebnisse. Die Welpen werden im Haus aufgezogen und sind gut sozialisiert. Ein seriöser Züchter beantwortet Ihre Fragen ehrlich und ausführlich, drängt Sie nicht zum Kauf und gibt Ihnen auch nach dem Kauf des Welpen Unterstützung und Rat.

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