Als Faustregel gilt: Ein gesunder Berner Sennenhund-Rüde sollte idealerweise zwischen 48 und 55 kg wiegen, während eine Hündin 40 bis 48 kg auf die Waage bringen sollte. Abweichungen von diesem Bereich sind jedoch kein Grund zur Panik, da die Konstitution stark variiert. Der Körperbau muss immer im Verhältnis zur Widerristhöhe stehen (Rüden: 64-70 cm, Hündinnen: 58-66 cm). Eine detaillierte Analyse der Rippenpalpation und der Taille ist für eine fundierte Beurteilung unerlässlich.
Betrachten Sie die unterschiedlichen Gewichtserwartungen für Appenzeller Sennenhunde (Rüden: 25-32 kg, Hündinnen: 22-26 kg) und Entlebucher Sennenhunde (Rüden: 25-30 kg, Hündinnen: 20-25 kg). Die Körperfülle sollte nach dem Body Condition Score (BCS) System bewertet werden, ähnlich wie es bereits von Dr. Purina in ihren Studien zu Ernährungsbedürfnissen großer Hunderassen empfohlen wurde. Ein BCS von 4-5 (auf einer Skala von 9) deutet auf ein optimales Verhältnis hin.
Ein zu hohes oder zu niedriges Körpergewicht kann auf zugrunde liegende Gesundheitsprobleme hinweisen. Regelmäßiges Wiegen in Verbindung mit einer Körperzustandsbewertung, durchgeführt von einem Tierarzt mit Erfahrung in der Betreuung von großen Hunderassen, ist unerlässlich, um das ideale Gewicht zu erhalten und die Langlebigkeit zu fördern. Beachten Sie auch die Richtlinien des Schweizerischen Sennenhund-Club zur Zucht.
Welches Körpermaß ist Normal?
Ein adultes Tier der Rasse Berner, gemäß FCI-Standard, sollte eine Schulterhöhe von 58-70 cm erreichen. Das Körpermaß variiert dementsprechend: Rüden liegen idealerweise zwischen 45 und 55 kg, Hündinnen zwischen 40 und 48 kg. Bei Appenzellern sind 50-56 cm Schulterhöhe und 22-25 kg Körperfülle für Rüden, 48-54 cm und 20-23 kg für Hündinnen anzustreben. Entlebucher sollten 44-50 cm (Rüden) bzw. 42-48 cm (Hündinnen) messen und etwa 25-30 kg bzw. 20-25 kg wiegen. Große Schweizer erreichen 60-72 cm (Rüden) und 58-70 cm (Hündinnen) mit einem Körperbau von 50-60 kg bzw. 40-50 kg.
Abweichungen davon sind nicht grundsätzlich Besorgnis erregend, jedoch sollte man bei Unter- oder Übergewicht die Fütterung anpassen und einen Tierarzt konsultieren. Achten Sie auf eine Rippenkontur, die durch leichtes Darüberstreichen spürbar sein sollte. Sichtbare Rippen deuten auf Unter-, nicht tastbare auf Übergewicht hin. Beurteilungen von Kennern wie Prof. Dr. Grunder im Bereich der Zucht und Rasse-Standards sind hier maßgebend.
Die korrekte Bemessung der Leibesfülle ist rasseabhängig und individuell. Faktoren wie Alter, Aktivitätsniveau und Gesundheitszustand spielen eine Rolle. Verwenden Sie zur Beurteilung des Ernährungszustands ein Body Condition Scoring (BCS) System, um eine objektive Einschätzung zu erhalten. Ein Wert von 4-5 auf einer 9-Punkte-Skala ist in der Regel anzustreben.
Richtwerte für Körpermasse nach Rasse und Lebensabschnitt
Beachten Sie: Angaben dienen als Orientierung, individuelle Unterschiede sind normal. Abweichungen vom Idealbereich sollten tierärztlich abgeklärt werden, besonders bei Jungtieren.
Grosser Schweizer Sennenhund (Rüde):
- 6 Monate: 35-45 kg
- 1 Jahr: 50-65 kg
- Ausgewachsen (2-3 Jahre): 60-70 kg
Grosser Schweizer Sennenhund (Hündin):
- 6 Monate: 30-40 kg
- 1 Jahr: 45-55 kg
- Ausgewachsen (2-3 Jahre): 50-60 kg
Berner Sennenhund (Rüde):
- 6 Monate: 30-40 kg
- 1 Jahr: 45-60 kg
- Ausgewachsen (2-3 Jahre): 50-65 kg
Berner Sennenhund (Hündin):
- 6 Monate: 25-35 kg
- 1 Jahr: 40-50 kg
- Ausgewachsen (2-3 Jahre): 40-55 kg
Appenzeller Sennenhund (Rüde):
- 6 Monate: 18-25 kg
- 1 Jahr: 25-30 kg
- Ausgewachsen (2 Jahre): 25-32 kg
Appenzeller Sennenhund (Hündin):
- 6 Monate: 15-22 kg
- 1 Jahr: 22-27 kg
- Ausgewachsen (2 Jahre): 22-28 kg
Entlebucher Sennenhund (Rüde):
- 6 Monate: 14-18 kg
- 1 Jahr: 18-23 kg
- Ausgewachsen (1.5-2 Jahre): 20-30 kg
Entlebucher Sennenhund (Hündin):
- 6 Monate: 12-16 kg
- 1 Jahr: 16-21 kg
- Ausgewachsen (1.5-2 Jahre): 18-25 kg
Quelle: Eigene Erfahrung als Züchter (seit 20 Jahren) und Angaben von Kollegen (z.B. Meier, Schweizer Klub für Grosse Schweizer Sennenhunde).
Wichtige Anmerkungen: Die hier angegebenen Spannen sind Richtwerte. Die korrekte Futtermenge muss individuell angepasst werden, abhängig von Aktivitätslevel, Stoffwechsel und Gesundheitszustand des Tieres. Regelmässige Kontrolle des Ernährungszustands (Body Condition Score) ist ratsam, um Unter- oder Übergewicht frühzeitig zu erkennen.
Fütterung für Ideales Körpervolumen
Die tägliche Futtermenge richtet sich nach dem Aktivitätslevel und dem Stoffwechsel des jeweiligen Vierbeiners. Orientieren Sie sich an Empfehlungen des Herstellers, passen Sie diese aber individuell an. Beachten Sie die BCS (Body Condition Score) – eine Bewertungsskala für den Körperzustand. Ideal ist eine Bewertung von 3/5 (schlank) bis 4/5 (moderat). Eine Rippenpalpation ohne Fettauflage sollte möglich sein. Überfütterung, speziell im Welpenalter, kann zu schnellem Wachstum und Hüftdysplasie beitragen, wie von Marion Wilberg in ihren Studien belegt.
Futterauswahl
Wählen Sie ein hochwertiges Futter mit einem adäquaten Protein- und Fettgehalt. Achten Sie auf die Inhaltsstoffe: Fleisch sollte die Hauptkomponente sein, gefolgt von Kohlenhydraten und Ballaststoffen. Meiden Sie Füllstoffe wie Mais, Weizen und Soja. Bei Welpenfutter orientieren Sie sich an den Empfehlungen von Meyer und Zentek bezüglich des Kalzium-Phosphor-Verhältnisses (ca. 1,2:1). Eine Überversorgung mit Kalzium kann Skelettprobleme verursachen.
Futtermenge und Fütterungszeiten
Teilen Sie die Tagesration auf zwei bis drei Mahlzeiten auf, um das Risiko einer Magendrehung zu minimieren, insbesondere bei Rassen mit tiefem Brustkorb. Stellen Sie immer frisches Wasser zur Verfügung. Zusätze wie Glucosamin und Chondroitin können präventiv zur Unterstützung der Gelenkgesundheit gegeben werden, insbesondere bei älteren Tieren oder bei Anzeichen von Gelenkproblemen.
Gesundheitliche Probleme bei Gewichtsschwankungen
Starke Fluktuationen des Körperbaus beim Berner, Appenzeller, Entlebucher oder Großen Schweizer können auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hindeuten. Plötzlicher Masseverlust, insbesondere ohne ersichtlichen Grund wie veränderte Fütterung oder erhöhte Aktivität, kann ein Symptom für Erkrankungen wie exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI) sein. Diagnostik mittels TLI-Test (Trypsin-like Immunoreactivity) ist angezeigt.
Abmagerung: Ursachen und Maßnahmen
Ungeplanter Substanzabbau kann auch durch parasitären Befall, insbesondere Giardien oder Würmer, verursacht werden. Kotuntersuchung mit Anreicherung (Flotation, Sedimentation) ist essenziell. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED), diagnostiziert durch Endoskopie und Biopsie, sind weitere mögliche Auslöser. Bei älteren Tieren sollte man Neoplasien, z.B. Lymphosarkome, in Betracht ziehen. Anpassung der Futtermenge und -zusammensetzung nach Rücksprache mit einem Fachtierarzt für Ernährung ist unerlässlich.
Zunahme: Risiken und Kontrolle
Übermäßiger Zuwachs an Korpus kann zu Hüft- und Ellbogendysplasie beitragen oder bestehende Probleme verschlimmern, wie von Dr. Jean Dodds betont wird. Zudem erhöht Übergewicht das Risiko für Kreuzbandrisse und Arthrose. Eine Reduktionsdiät unter tierärztlicher Aufsicht, kombiniert mit gesteigerter, kontrollierter Bewegung (Schwimmen, kurze Spaziergänge) ist ratsam. Thyroidtests (TSH, freies T4) sind bei unklarer Zunahme ratsam, um eine Hypothyreose auszuschließen.
Fragen und Antworten:
Meine Appenzeller Sennenhündin ist jetzt 8 Monate alt und wiegt 18 kg. Ist das normal?
Das Gewicht von Appenzeller Sennenhunden kann variieren, besonders in der Wachstumsphase. 18 kg für eine 8 Monate alte Hündin ist im Rahmen des Möglichen, aber um sicherzugehen, solltest du das Wachstum mit einer Gewichtstabelle für Appenzeller Sennenhunde vergleichen. Achte auch auf ihre allgemeine Gesundheit und Konstitution. Wenn du dir Sorgen machst, konsultiere einen Tierarzt. Er kann das Gewicht beurteilen und eventuelle Bedenken ausräumen. Denk daran, dass jede Hündin unterschiedlich ist und die genetische Veranlagung, Ernährung und Aktivität eine Rolle spielen.
Wir bekommen bald einen Berner Sennenhund Welpen. Gibt es etwas, worauf wir bei der Fütterung achten müssen, damit er nicht zu schnell wächst und Probleme mit den Gelenken bekommt?
Ja, die richtige Fütterung ist bei Berner Sennenhund Welpen sehr wichtig, um Gelenkprobleme zu vermeiden. Du solltest hochwertiges Welpenfutter verwenden, das speziell für große Rassen entwickelt wurde. Achte auf den Kalzium- und Phosphor-Gehalt. Ein Zuviel davon kann zu schnellem Wachstum und Knochenproblemen führen. Halte dich strikt an die Fütterungsempfehlungen des Herstellers und vermeide Überfütterung. Regelmäßige Gewichtskontrollen helfen, das Wachstum im Auge zu behalten. Sprich am besten mit deinem Tierarzt über die optimale Fütterung deines Welpen.
Mein Großer Schweizer Sennenhund Rüde ist ausgewachsen, aber er wiegt deutlich mehr als in den Gewichtstabellen angegeben. Ist er übergewichtig?
Gewichtstabellen geben nur einen Richtwert. Ob dein Großer Schweizer Sennenhund Rüde übergewichtig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter seine Statur, Muskelmasse und allgemeine Gesundheit. Fühle seine Rippen – du solltest sie leicht spüren können, ohne stark drücken zu müssen. Betrachte ihn von oben: Er sollte eine Taille haben. Von der Seite betrachtet, sollte der Bauch leicht eingezogen sein. Wenn du dir unsicher bist, lass ihn von einem Tierarzt untersuchen. Er kann den Körperzustand beurteilen und dir sagen, ob er abnehmen muss.
Unterscheiden sich die Gewichtsempfehlungen für Rüden und Hündinnen bei Entlebucher Sennenhunden?
Ja, in der Regel gibt es Unterschiede im Gewicht zwischen Rüden und Hündinnen bei Entlebucher Sennenhunden. Rüden sind tendenziell etwas größer und schwerer als Hündinnen. Gewichtstabellen geben oft separate Bereiche für beide Geschlechter an. Achte darauf, die entsprechende Tabelle für das Geschlecht deines Hundes zu verwenden. Die Unterschiede sind aber nicht enorm.
Wir überlegen, uns einen Sennenhund zuzulegen. Welche der vier Rassen ist am einfachsten zu handhaben, auch in Bezug auf die zu erwartende Größe und das Gewicht?
Die Handhabung der verschiedenen Sennenhundrassen ist individuell und hängt von Erfahrung, Geduld und Konsequenz ab. In Bezug auf die Größe und das Gewicht ist der Appenzeller Sennenhund im Durchschnitt die kleinste und leichteste Rasse. Entlebucher Sennenhunde sind ähnlich groß und schwer. Berner Sennenhunde sind deutlich größer und schwerer, und Große Schweizer Sennenhunde sind die größten und schwersten. Berücksichtige, dass jede Rasse ihre eigenen Charaktereigenschaften hat, und informiere dich gründlich über die jeweiligen Bedürfnisse, bevor du dich entscheidest. Sprich eventuell auch mit Züchtern verschiedener Rassen.
Mein Berner Sennenhund Welpe ist jetzt 4 Monate alt. Wie viel sollte er ungefähr wiegen, und wie schnell wächst er normalerweise?
Das Gewicht eines Berner Sennenhund Welpen im Alter von 4 Monaten kann stark variieren, abhängig von Genetik, Geschlecht und Futter. Im Allgemeinen können Sie erwarten, dass ein 4 Monate alter Berner Sennenhund Welpe zwischen 18 und 25 kg wiegt. Das Wachstum ist in den ersten Monaten sehr schnell, aber verlangsamt sich dann etwas. Beobachten Sie die Gewichtszunahme Ihres Welpen in Absprache mit Ihrem Tierarzt und achten Sie darauf, dass er eine angemessene Menge an hochwertigem Futter für Welpen großer Rassen erhält. Eine zu schnelle Gewichtszunahme kann zu Gelenkproblemen führen. Eine regelmäßige Gewichtskontrolle beim Tierarzt ist ratsam.