Suchen Sie nach einem kräftigen und wesensfesten Hirtenhund-Sprössling? Dann ist die sorgfältige Auswahl des Züchters der erste und entscheidende Schritt. Vermeiden Sie unkontrollierte Vermehrung; konzentrieren Sie sich stattdessen auf VDH-Züchter, die nachweislich Wert auf Gesundheit und Charakter ihrer Zuchttiere legen.
Prüfen Sie die Elterntiere des Wurfes auf HD (Hüftdysplasie) und ED (Ellbogendysplasie), idealerweise mit A- oder B-Befund. Ein Blick in die Ahnentafel, um Linienzucht (Inzucht) zu vermeiden, ist ratsam. Die Zuchtstätte sollte einen sauberen, gepflegten Eindruck machen, und die kleinen Racker sollten sozialisiert, neugierig und zutraulich sein.
Beachten Sie die Empfehlungen von Kynologen wie Prof. Dr. Hans Räber bezüglich der frühen Prägung auf Umweltreize und Menschen. Ein guter Züchter wird Ihnen alle Fragen beantworten und Ihnen helfen, den passenden Vierbeiner für Ihre Bedürfnisse auszuwählen. Achten Sie auf die Einhaltung der Zuchtordnung des SSV (Schweizerischer Sennenhund-Verein).
Ist ein Gebirgstreibhund der richtige Hund für mich?
Nur wenn Sie täglich mindestens zwei Stunden für intensive Aktivitäten aufbringen können, ist diese Rasse geeignet. Unterschätzen Sie nicht den ausgeprägten Hütetrieb; selbst in der Stadt kann er zum Problem werden, wenn der Hund Radfahrer oder Jogger „hüten“ will. Prof. Dr. Hans Rüttenberges Studien zeigen, dass die Frühsozialisierung und konsequente Erziehung entscheidend sind, um dieses Verhalten in geordnete Bahnen zu lenken.
Anforderungen an den Halter
Erfahrung mit Hunden, insbesondere solchen mit ausgeprägten Trieben, ist von großem Vorteil. Ideal ist ein Halter, der bereits Erfahrung mit Working Dogs hat. Die Rasse benötigt eine konsequente, aber liebevolle Führung, die auf positiver Verstärkung basiert.
Passende Lebensumstände
Ein Haus mit Garten auf dem Land ist ideal. Wohnungshaltung ohne täglichen, mehrstündigen Auslauf in geeignetem Gelände ist keine Option. Die physische und mentale Auslastung muss gewährleistet sein, sonst kommt es zu unerwünschtem Verhalten, wie es bereits Clarissa Baldwin, ehem. CEO des Kennel Club Charitable Trust, mehrfach betonte.
Worauf muss ich beim Erwerb eines Junghundes achten?
Achten Sie auf eine umfassende Sozialisierung des jungen Hundes. Laut Schenk-Pieper sollte er bereits an verschiedene Umweltreize (Geräusche, Untergründe, Menschen, andere Tiere) gewöhnt sein. Verlangen Sie Einsicht in das Wurfabnahmeprotokoll des Zuchtvereins. Es dokumentiert den Gesundheitszustand des gesamten Wurfes und eventuelle Auffälligkeiten.
Gesundheitliche Aspekte
Lassen Sie sich die tierärztlichen Untersuchungsberichte (z.B. Augenuntersuchung, HD-Röntgen) der Elterntiere zeigen. Achten Sie auf klare Ergebnisse und das Fehlen von zuchtausschließenden Befunden gemäß Zuchtordnung des jeweiligen Verbandes. Fragen Sie nach, welche genetischen Tests (z.B. auf erbliche Erkrankungen) durchgeführt wurden und fordern Sie Einsicht in die Befunde. Ein guter Domestizierer wird Ihnen diese Informationen bereitwillig geben.
Das Wesen des Vierbeiners
Beobachten Sie das Verhalten des Abkömmlings im Umgang mit seinen Geschwistern und seiner Mutter. Ist er aufgeschlossen, neugierig und zeigt er altersgemäßes Spielverhalten? Ein zurückhaltendes oder ängstliches Verhalten kann auf eine mangelnde Sozialisierung oder gesundheitliche Probleme hindeuten. Sprechen Sie mit dem Anbieter über seine Beobachtungen und Erfahrungen bezüglich des individuellen Charakters jedes einzelnen Abkömmlings. Fragen Sie gezielt nach Eigenschaften wie Temperament, Lernbereitschaft und Sensibilität, um sicherzustellen, dass der Kleine zu Ihrem Lebensstil passt.
Seriöse Anlaufstellen für Appenzeller Sennenhund-Interessenten: So geht’s!
Kontaktiere den Schweizerischen Sennenhund-Club (SSC) direkt. Dort erhältst du eine Liste mit Zuchtstätten, die den strengen Richtlinien des Klubs unterliegen und nachweislich gesunde und wesensfeste Tiere hervorbringen. Achte auf das Zuchtzertifikat des SSC oder einer dem FCI angeschlossenen Organisation.
Gesundheitliche Aspekte
Ein verantwortungsbewusster Hundezüchter legt alle Untersuchungsbefunde der Elterntiere (HD, ED, OCD) offen. Frage aktiv nach den Ergebnissen. Namen wie Dr. Koch (Experte für Hüftdysplasie) oder Professor Tellhelm (Spezialist für Ellbogendysplasie) sind ein Indikator dafür, dass der Züchter auf wissenschaftlich fundierte Zuchtpraktiken Wert legt. Eine Zucht ohne entsprechende Voruntersuchungen ist unseriös.
Zuchtstättenbesichtigung und Prägung
Besuche die Zuchtstätte mehrfach und beobachte das Verhalten der Junghunde untereinander und im Umgang mit dem Züchter. Die Aufzuchtumgebung sollte sauber, anregend und sozialisierungsfördernd sein. Vermeide es, Tiere aus Zuchtstätten zu beziehen, in denen die Jungtiere isoliert von ihrer Mutterhündin gehalten werden. Achte auf eine frühe Gewöhnung an Umweltreize (Geräusche, Menschen, andere Tiere), wie sie beispielsweise von Beate Schneider in ihren Veröffentlichungen zur Prägung betont wird.
Was kostet ein Junghund dieser Rasse und was kommt danach?
Rechnen Sie mit einem Preis zwischen 1.800 und 2.500 Euro für einen gesunden, reinrassigen Vierbeiner mit Papieren von einem seriösen VDH-Züchter. Dieser Preis reflektiert die Investitionen des Züchters in Gesundheitstests (HD, ED), Wesensprüfung der Elterntiere und artgerechte Aufzucht.
Nach der Anschaffung fallen laufende Kosten an. Kalkulieren Sie monatlich mit etwa 100 bis 200 Euro für hochwertiges Futter (z.B. Josera oder Wolfsblut), Tierarztbesuche (Impfungen, Entwurmung), Hundesteuer und Hundehaftpflichtversicherung. Die Haftpflicht ist in vielen Bundesländern Pflicht.
Hinzu kommen einmalige Ausgaben für Erstausstattung (Halsband, Leine, Körbchen, Näpfe) von circa 200 bis 400 Euro. Hundetraining, insbesondere in einer spezialisierten Hundeschule, kostet je nach Kurs zwischen 100 und 300 Euro.
Denken Sie an die Kosten für unvorhergesehene Tierarztbesuche im Krankheitsfall. Eine OP kann schnell mehrere hundert oder tausend Euro kosten. Eine Krankenversicherung (z.B. Agila oder Uelzener) ist daher ratsam.
Beachten Sie, dass die Fütterung im Wachstumsalter (bis ca. 18 Monate) besonders wichtig ist, um Skeletterkrankungen (wie Hüftdysplasie) vorzubeugen. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die den Empfehlungen von Dr. Meyer-Lücker entpricht.
Planen Sie genügend Zeit für Erziehung und Beschäftigung ein. Diese arbeitsfreudige Rasse benötigt viel Bewegung und geistige Auslastung, um nicht zu unterfordern. Agility, Fährtensuche oder Treibball sind geeignete Aktivitäten.
Fragen und Antworten:
Was sind die typischen Eigenschaften eines Appenzeller Sennenhundes und passt er zu meiner Familie?
Appenzeller Sennenhunde sind bekannt für ihre Intelligenz, ihren starken Arbeitswillen und ihre Treue. Sie sind energiegeladen und brauchen viel Bewegung und geistige Auslastung. Wenn Sie eine aktive Familie sind, die gerne Zeit im Freien verbringt und bereit ist, Zeit in die Erziehung und das Training zu investieren, kann ein Appenzeller eine gute Wahl sein. Sie sind wachsam und territorial, wodurch sie gute Wachhunde abgeben. Bedenken Sie jedoch, dass sie Fremden gegenüber misstrauisch sein können und eine frühe Sozialisierung wichtig ist. Sie brauchen eine konsequente Führung und sind nicht unbedingt die beste Wahl für Hundeanfänger.
Wie finde ich einen seriösen Appenzeller Züchter und worauf muss ich bei der Auswahl des Welpen achten?
Einen seriösen Züchter finden Sie am besten über den Schweizerischen Appenzeller Sennenhund-Club (SASC) oder andere anerkannte Zuchtvereine. Achten Sie darauf, dass der Züchter seine Hunde auf rassetypische Krankheiten untersucht (z.B. HD, ED, PRA) und Ihnen die Ergebnisse zeigen kann. Besuchen Sie den Züchter, lernen Sie die Elterntiere kennen und beobachten Sie das Verhalten der Welpen. Ein guter Züchter beantwortet Ihre Fragen offen und ehrlich, gibt Ihnen Informationen über die Aufzucht und Sozialisierung der Welpen und unterstützt Sie auch nach dem Kauf.
Was kostet ein Appenzeller Welpe von einem verantwortungsvollen Züchter ungefähr?
Die Kosten für einen Appenzeller Welpen können variieren, aber im Allgemeinen sollten Sie mit einem Preis zwischen 1500 und 2500 Euro rechnen. Dieser Preis spiegelt die Investitionen des Züchters in die Gesundheit, Ernährung und Sozialisierung der Welpen wider. Seien Sie vorsichtig bei Angeboten, die deutlich unter diesem Preis liegen, da dies ein Hinweis auf unseriöse Zuchtpraktiken sein kann.
Welche gesundheitlichen Probleme sind bei Appenzeller Sennenhunden häufig und wie kann ich vorbeugen?
Wie viele Rassen können auch Appenzeller Sennenhunde für bestimmte gesundheitliche Probleme anfällig sein. Dazu gehören Hüftdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED) und Progressive Retinaatrophie (PRA). Ein verantwortungsvoller Züchter wird die Elterntiere auf diese Erkrankungen untersuchen lassen und Ihnen die Ergebnisse vorlegen. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, um die Gesundheit Ihres Hundes bestmöglich zu unterstützen.
Ich lebe in einer Stadtwohnung. Ist ein Appenzeller Sennenhund trotzdem für mich geeignet?
Ein Appenzeller Sennenhund ist von Natur aus ein Arbeitshund, der viel Bewegung und Beschäftigung benötigt. Eine Stadtwohnung allein ist in der Regel nicht ausreichend, um seinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Wenn Sie jedoch bereit sind, täglich ausgedehnte Spaziergänge zu unternehmen, mit Ihrem Hund zu arbeiten (z.B. Agility, Obedience) und ihm ausreichend geistige Anregung zu bieten, könnte es funktionieren. Bedenken Sie aber, dass er ein lauffreudiger Hund ist und ländlich, oder zumindest Stadtrand leben ideal ist. Auch das Bellen in der Wohnung könnte ein Problem darstellen. Es ist wichtig, seine Bedürfnisse realistisch einzuschätzen, bevor Sie sich für einen Appenzeller entscheiden.
Ich interessiere mich für einen Appenzeller Sennenhund Welpen. Welche typischen Charaktereigenschaften sollte ich bei der Auswahl berücksichtigen?
Appenzeller Sennenhunde sind bekannt für ihren lebhaften und intelligenten Charakter. Sie sind sehr auf ihre Familie bezogen und entwickeln eine enge Bindung. Gleichzeitig sind sie aber auch selbstständig und wachsam, was sie zu guten Wachhunden macht. Bei der Auswahl eines Welpen sollten Sie darauf achten, dass er neugierig und verspielt ist, aber auch nicht zu ängstlich oder aggressiv wirkt. Ein guter Züchter wird Ihnen Informationen über die Charaktereigenschaften der Elterntiere geben können, was Ihnen bei der Einschätzung des Welpen helfen kann. Es ist auch wichtig zu bedenken, dass Appenzeller viel Bewegung und Beschäftigung brauchen, um glücklich und ausgeglichen zu sein.