Appenzeller Sennenhund Welpen – Alles über Aufzucht, Pflege & Charakter

Appenzeller Sennenhund Welpen – Alles über Aufzucht, Pflege & Charakter

Appenzeller Sennenhund Welpen – Alles über Aufzucht, Pflege & Charakter

Direkt zur Sache: Planen Sie mindestens 6 Monate intensive Sozialisationsarbeit, bevor Sie einem jungen Appenzeller Sennenhund volle Freiheit gewähren. Ignorieren Sie dies, riskieren Sie territoriale Aggressionen und unerwünschtes Hüteverhalten, wie es schon von Trumler beschrieben wurde. Konzentrieren Sie sich auf positive Verstärkung; Strafe führt bei dieser sensiblen Rasse zu Verunsicherung und Vertrauensverlust.

Die Auswahl des Züchters ist elementar. Besuchen Sie mehrere Zuchten, beobachten Sie die Mutterhündin und die Umgebung. Achten Sie auf Gesundheitstests der Elterntiere (HD, ED, OCD) – lassen Sie sich die Ergebnisse zeigen. Ein guter Züchter, wie etwa einer, der den Standards von Prof. Dr. Ekard Senn folgt, wird Ihnen detaillierte Fragen zu Ihren Lebensumständen stellen und Ihnen nicht einfach irgendeinen Nachkömmling überlassen.

Impfungen und Entwurmungen sind nicht alles. Entscheidend für die Entwicklung eines gesunden Bewegungsapparates ist eine altersgerechte Ernährung mit einem angepassten Kalzium-Phosphor-Verhältnis, wie es von Meyer und Zentek empfohlen wird. Vermeiden Sie Überlastung im ersten Lebensjahr, um Schäden an den Gelenken vorzubeugen.

Wo finde ich einen seriösen Züchter dieser Sennenhundrasse?

Direktkontakt zu Zuchtvereinen ist essenziell. Beginnen Sie bei der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG). Dort erhalten Sie Listen von Züchtern, die dem Rassestandard verpflichtet sind. Die SKG führt Zuchtkontrollen durch, was die Wahrscheinlichkeit für einen gesunden und wesensfesten Junghund erhöht.

Adressen für eine erfolgreiche Suche

Suchen Sie die Webseiten der regionalen Sennenhund-Klubs auf. Diese verfügen häufig über eigene Züchterlisten. Beispielhaft sei hier der Klub für Schweizer Sennenhunde (KSS) genannt, der oft regionale Ansprechpartner vermittelt. Besuchen Sie Hundeausstellungen, um Züchter persönlich zu treffen. Achten Sie auf Züchter, die ihre Tiere aktiv im Hundesport führen. Das deutet auf eine gute Sozialisierung und Förderung der Anlagen hin. Vermeiden Sie Züchter, die ausschließlich über Kleinanzeigen inserieren oder eine hohe Anzahl verschiedener Rassen anbieten. Ein seriöser Züchter kann Ihnen die Elterntiere zeigen und detailliert über deren Gesundheitsstatus (HD, ED, Augenuntersuchungen) Auskunft geben.

Achten Sie auf die Zuchtpapiere

Ein Ahnentafel des Zuchtvereins ist Pflicht. Nur so ist die Abstammung dokumentiert und die Zuchtrichtlinien wurden eingehalten. Kontaktieren Sie Zuchtwarte wie Frau Meier, bekannt für ihre Expertise im Bereich Sennenhunde, um Referenzen zu erhalten und über aktuelle Zuchtlinien mit möglichen Problemen informiert zu werden. Eine Mitgliedschaft im VDH ist ein zusätzliches Qualitätsmerkmal, da hier strengere Zuchtbestimmungen gelten.

Was kostet ein Sennenhund-Nachwuchs tatsächlich?

Ein gesunder, rassetypischer Jungspund aus seriöser Zucht kostet zwischen 1200 und 2500 Euro. Dieser Preis spiegelt nicht nur die genetische Qualität wider, sondern auch die Investitionen des Züchters in Gesundheitstests (HD, ED, Augen), Sozialisierung und artgerechte Aufzucht. Billigere Angebote sind oft ein Warnsignal für mangelnde Gesundheitsvorsorge oder unseriöse Praktiken, ähnlich wie es Prof. Ekard Lind kritisiert.

Die Erstausstattung (Näpfe, Leine, Halsband, Körbchen) schlägt mit etwa 200-400 Euro zu Buche. Hochwertiges Futter, angepasst an das Wachstum des Junghundes, kostet monatlich ca. 50-100 Euro. Kalkulieren Sie für Tierarztbesuche (Impfungen, Entwurmungen) im ersten Lebensjahr zusätzlich 200-300 Euro ein. Eine Hundehaftpflichtversicherung ist obligatorisch und kostet jährlich 50-100 Euro.

Die Erziehung durch eine Hundeschule oder einen erfahrenen Trainer (z.B. nach den Methoden von Cesar Millan) ist unerlässlich und kostet pro Kurs ca. 100-200 Euro. Rechnen Sie mit mindestens zwei Kursen (Grundkurs, Fortgeschrittenenkurs). Unerwartete Tierarztkosten durch Krankheit oder Unfall sollten ebenfalls einkalkuliert werden. Eine OP kann schnell mehrere hundert bis tausend Euro kosten.

Langfristig gesehen sind die laufenden Kosten (Futter, Tierarzt, Versicherung, Hundesteuer) mit 100-250 Euro pro Monat zu veranschlagen. Berücksichtigen Sie auch Kosten für Hundesitter oder Tierpension während Urlaubszeiten.

Welche Erstausstattung braucht mein Appenzeller Sennenhund-Nachwuchs?

Für einen gelungenen Start mit Ihrem neuen Familienmitglied ist eine solide Grundausstattung unerlässlich. Konzentrieren Sie sich auf Qualität und Funktionalität, um dem jungen Hund eine sichere und anregende Umgebung zu bieten.

Schlafplatz & Ruhe

Ein stabiles Hundebett oder eine Hundebox (Größe S/M) dient als Rückzugsort. Achten Sie auf pflegeleichte Materialien, da kleine Unfälle anfangs vorkommen können. Eine weiche Decke, idealerweise aus Fleece, erhöht den Komfort. Boxentraining, wie von Patricia McConnell empfohlen, kann die Stubenreinheit und das Sicherheitsgefühl des Hundes fördern.

Fütterungsequipment

Zwei Näpfe aus Edelstahl oder Keramik (kein Plastik, da es anfälliger für Bakterien ist) in passender Größe sind notwendig. Für große Fresser empfiehlt sich ein Anti-Schling-Napf, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Achten Sie auf eine rutschfeste Unterlage, um das Umkippen der Näpfe zu verhindern.

Halsband & Leine

Ein leichtes, verstellbares Welpenhalsband aus Nylon oder Leder (Breite ca. 1-1,5 cm) ist wichtig. Eine leichte Leine (ca. 1,5-2 m Länge) ermöglicht erste Spaziergänge. Vermeiden Sie Zuggeschirre am Anfang, da sie die Entwicklung des Bewegungsapparates beeinträchtigen können. Denken Sie an eine Hundemarke mit Ihren Kontaktdaten.

Spielzeug & Beschäftigung

Eine Auswahl an altersgerechtem Spielzeug ist unerlässlich: Kauspielzeug (z.B. aus Naturgummi), weiche Stofftiere und Bälle fördern die Entwicklung und befriedigen den natürlichen Kautrieb. Vermeiden Sie Kleinteile, die verschluckt werden können. Intelligenzspielzeuge, wie sie von Turid Rugaas beschrieben werden, können die geistige Auslastung fördern.

Pflegeutensilien

Eine weiche Bürste oder ein Gummistriegel für die Fellpflege, eine Welpenzahnbürste und -zahnpasta zur Vorbeugung von Zahnstein sowie eine Krallenschere (mit Anleitung oder vom Tierarzt zeigen lassen) gehören zur Grundausstattung. Ein mildes Hundeshampoo ist nur bei Bedarf sinnvoll.

Transport

Eine Transportbox (Größe S/M), ggf. mit Gittertür, ist für Autofahrten unerlässlich. Alternativ kann auch ein Hundegurt verwendet werden, um den Hund während der Fahrt zu sichern.

Weitere nützliche Dinge

Kotbeutelspender, eine Zeckenzange, ein Erste-Hilfe-Set für Hunde und ein Adressanhänger für das Halsband mit Ihrer Telefonnummer runden die Erstausstattung ab. Denken Sie auch an eine Belohnungstasche für das Training.

Zusammenfassung

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die empfohlene Erstausstattung:

Produkt Empfehlung Hinweise
Hundebett/Box Größe S/M, pflegeleicht Weiche Decke hinzufügen
Näpfe Edelstahl/Keramik Anti-Schling-Napf bei Bedarf
Halsband Nylon/Leder, verstellbar Leicht und nicht zu breit
Leine Leicht, ca. 1,5-2 m Kein Zuggeschirr am Anfang
Spielzeug Kauspielzeug, Stofftiere, Bälle Auf Sicherheit achten
Pflegeutensilien Bürste, Zahnbürste, Krallenschere Milde Produkte verwenden
Transportbox Größe S/M Für sicheren Transport im Auto
Sonstiges Kotbeutel, Zeckenzange, Erste-Hilfe-Set Für unterwegs und Notfälle

Wie gelingt die Stubenreinheit beim Bauernhund-Nachwuchs?

Direkt nach dem Aufwachen, nach jeder Mahlzeit und nach dem Spielen sollte der junge Hund unverzüglich nach draußen gebracht werden. Nutzen Sie immer denselben dafür vorgesehenen Platz im Garten oder in der näheren Umgebung. Das stimuliert das Lösen.

Signalisieren Sie dem jungen Vierbeiner beim Lösen mit einem ruhigen, wiederholten Wort wie „Pipi“ oder „Geschäft“. Loben Sie überschwänglich und geben Sie ein kleines Leckerli, sobald er sich gelöst hat. Dies etabliert eine positive Verknüpfung.

Achten Sie auf Anzeichen, die auf ein baldiges Lösen hindeuten: Unruhe, Drehen im Kreis, Winseln oder das Aufsuchen einer bestimmten Ecke. Reagieren Sie sofort und bringen Sie das Jungtier hinaus.

Nächtliche Unfälle sind anfangs normal. Ignorieren Sie diese ruhig und reinigen Sie die Stelle gründlich mit einem Enzymreiniger, um Gerüche zu neutralisieren und weitere „Unfälle“ an dieser Stelle zu vermeiden. Der Geruch kann sonst zum Markieren animieren, wie es schon Trumler (1985) in „Das Verhalten der Hunde“ beschrieb.

Eine Box kann als Hilfsmittel dienen. Hunde verunreinigen ihren Schlafplatz instinktiv ungern. Achten Sie aber darauf, dass die Box nicht zu lange als „Gefängnis“ missbraucht wird. Sie sollte dem Hund Geborgenheit bieten.

Bestrafen Sie den jungen Hund niemals für Unfälle im Haus! Das führt zu Angst und Verunsicherung und verzögert den Prozess. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf positives Training und Belohnung.

Die Fütterungszeiten sollten möglichst regelmäßig sein. Dies hilft, die Ausscheidung zu planen und vorhersehbarer zu machen. Hochwertiges Futter mit einem angemessenen Rohfaseranteil trägt zusätzlich zur Kotkonsistenz und Regelmäßigkeit bei.

Welche Kommandos sollte mein junger Sennenhund zuerst lernen?

Beginnen Sie frühzeitig mit dem Aufbau von Gehorsam. Die Basis bilden „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Hier“. „Sitz“ lässt sich spielerisch mit einem Leckerli in der Hand über den Kopf des Junghundes führen, bis er sich setzt. „Platz“ folgt, indem Sie das Leckerli vom sitzenden Hund vorwärts auf den Boden führen. Loben Sie sofort. „Bleib“ wird nach erfolgreichem „Sitz“ oder „Platz“ aufgebaut. Anfangs nur wenige Sekunden, dann schrittweise länger. „Hier“ ist lebenswichtig. Üben Sie auf sicherem Terrain und belohnen Sie jede prompte Reaktion. Positives Verstärkungstraining nach Skinner, also Belohnung erwünschten Verhaltens, ist hier der Schlüssel.

Die Leinenführigkeit ist ebenfalls von Beginn an wichtig. Vermeiden Sie Zug an der Leine. Sobald der Vierbeiner zieht, stoppen Sie oder gehen Sie in die entgegengesetzte Richtung. Dieses Prinzip, bekannt aus der Arbeit von Turid Rugaas, lehrt den Hund, auf Sie zu achten. Ignorieren Sie unerwünschtes Verhalten und lenken Sie die Aufmerksamkeit auf erwünschtes.

Das Abrufen von Gegenständen („Bring“) kann später eingeführt werden, sobald die Basiskommandos zuverlässig sitzen. Es fördert die Bindung und ist eine gute mentale Auslastung. Achten Sie dabei auf die altersgerechte Belastung der Gelenke beim Springen und Apportieren. Vermeiden Sie Überanstrengung in der Wachstumsphase.

Fragen und Antworten:

Wie finde ich einen seriösen Züchter für Appenzeller Welpen?

Die Suche nach einem verantwortungsvollen Züchter ist sehr wichtig. Achten Sie darauf, dass der Züchter Mitglied in einem anerkannten Zuchtverein ist und Ihnen die Elterntiere zeigt. Ein guter Züchter beantwortet alle Ihre Fragen geduldig und transparent, kümmert sich gut um seine Hunde und züchtet nicht primär für den Profit. Besuchen Sie mehrere Züchter, um einen Eindruck zu gewinnen und das Verhalten der Welpen und Elterntiere zu beobachten. Fragen Sie nach Gesundheitszeugnissen und lassen Sie sich über die spezifischen Bedürfnisse der Rasse informieren. Sprechen Sie am besten auch mit anderen Appenzeller-Haltern über ihre Erfahrungen mit verschiedenen Züchtern.

Was kostet ein Appenzeller Welpe ungefähr?

Der Preis für einen Appenzeller Welpen kann variieren. Er hängt von der Abstammung, dem Züchter und der Region ab. Im Allgemeinen sollten Sie mit einem Preis im Bereich von 1200 bis 2000 Euro rechnen. Seien Sie misstrauisch bei Angeboten, die deutlich darunter liegen, da dies ein Zeichen für unseriöse Zuchtpraktiken sein kann. Bedenken Sie, dass der Kaufpreis nur ein Teil der Kosten ist. Futter, Tierarztbesuche, Ausstattung und Hundeschule sind zusätzliche Ausgaben, die Sie berücksichtigen sollten.

Wie viel Auslauf und Beschäftigung braucht ein Appenzeller Sennenhund Welpe?

Appenzeller sind sehr aktive Hunde, die viel Bewegung und geistige Anregung brauchen. Auch Welpen benötigen bereits altersgerechte Beschäftigung. Kurze Spaziergänge mehrmals täglich sind besser als ein langer Ausflug. Spielen Sie mit dem Welpen, aber überfordern Sie ihn nicht. Bieten Sie ihm verschiedene Reize, aber achten Sie darauf, dass er ausreichend Ruhephasen hat. Mit zunehmendem Alter können Sie die Spaziergänge ausdehnen und ihm anspruchsvollere Aufgaben stellen, z.B. Agility oder Treibball.

Welche gesundheitlichen Probleme sind typisch für Appenzeller Sennenhunde?

Wie viele Hunderassen, haben auch Appenzeller eine gewisse Anfälligkeit für bestimmte Gesundheitsprobleme. Dazu gehören Hüftdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED) und progressive Retinaatrophie (PRA). Ein verantwortungsvoller Züchter wird die Elterntiere auf diese Erkrankungen untersuchen lassen und Ihnen die entsprechenden Ergebnisse zeigen. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über die rassespezifischen Risiken und lassen Sie Ihren Hund regelmäßig untersuchen, um Probleme frühzeitig zu erkennen.

Wie gestalte ich die Stubenreinheit bei einem Appenzeller Welpen?

Die Stubenreinheit erfordert Geduld und Konsequenz. Gehen Sie mit Ihrem Welpen regelmäßig nach dem Aufwachen, Fressen, Spielen und vor dem Schlafengehen nach draußen. Loben Sie ihn überschwänglich, wenn er sich löst. Beobachten Sie Ihren Welpen genau und achten Sie auf Anzeichen, dass er sich lösen muss (Unruhe, Winseln, Im-Kreis-Drehen). Wenn er ein „Unglück“ im Haus hat, schimpfen Sie nicht mit ihm, sondern reinigen Sie die Stelle gründlich, um Gerüche zu entfernen, die ihn erneut anziehen könnten. Verwenden Sie positive Verstärkung und vermeiden Sie Bestrafungen.

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