Appenzeller Sennenhund Zucht – Gesunde Welpen, Starke Linien & Verantwortungsvolle Züchter

Appenzeller Sennenhund Zucht – Gesunde Welpen, Starke Linien & Verantwortungsvolle Züchter

Appenzeller Sennenhund Zucht – Gesunde Welpen, Starke Linien & Verantwortungsvolle Züchter

Planen Sie, einen Wurf Schweizer Treibhundwelpen aufzuziehen? Beachten Sie: Eine erfolgreiche Reproduktion beginnt mit der Auswahl genetisch gesunder Elterntiere. Orientieren Sie sich an den Empfehlungen von Prof. Dr. Hans Leuthard zur Vermeidung von Hüftdysplasie (HD) und Ellenbogendysplasie (ED). Nur Hunde mit HD-A und ED-0 sollten in die Zucht.

Achten Sie auf die korrekte Ernährung der Hündin vor, während und nach der Trächtigkeit. Eine Supplementierung mit Folsäure (Vitamin B9) ist in den ersten Wochen der Trächtigkeit sinnvoll, um Neuralrohrdefekte zu minimieren. Konsultieren Sie hierzu unbedingt einen Tierarzt mit Schwerpunkt Reproduktionsmedizin.

Die Welpenaufzucht sollte in einer sauberen und stressfreien Umgebung stattfinden. Die Sozialisierungsphase (3.-12. Woche) ist entscheidend für das spätere Verhalten der Hunde. Fördern Sie den Kontakt zu unterschiedlichen Umwelteinflüssen, Menschen und Artgenossen. Nutzen Sie die Erkenntnisse von Dorit Feddersen-Petersen zur Welpenentwicklung.

Zuchtzulassung: Was ist zu beachten?

Vor der Deckung muss eine Zuchtzulassung durch den zuständigen Rassezuchtverein vorliegen. Diese basiert auf strengen Kriterien, die Gesundheit, Wesen und Exterieur des Hundes bewerten.

Gesundheitliche Untersuchungen: Pflicht sind HD- (Hüftdysplasie) und ED- (Ellbogendysplasie) Röntgenuntersuchungen, durchgeführt von einem durch den Verein zugelassenen Tierarzt. Achten Sie auf die Röntgeneinteilung nach FCI-Standard (A, B, C; 0, 1, 2, 3). Vermeiden Sie Hunde mit C/3.

Wesenstest: Der Hund muss einen Wesenstest bestehen, der seine Sozialverträglichkeit und sein Verhalten in Alltagssituationen prüft. Ein sicherer, selbstbewusster Hund ist das Ziel.

Exterieurbeurteilung: Eine Formwertbeurteilung durch einen Zuchtrichter ist erforderlich. Der Standard gemäß FCI Nr. 46 ist maßgeblich. Abweichungen von diesem Standard können zur Ablehnung der Zuchtzulassung führen.

Formwert und Körzucht

Der Formwert sollte mindestens „gut“ (G) betragen, besser „sehr gut“ (SG) oder „vorzüglich“ (V). Einige Vereine führen zusätzlich eine Körzucht durch, bei der die Hunde nochmals hinsichtlich ihrer Zuchttauglichkeit beurteilt werden.

Dokumentation

Alle Untersuchungsergebnisse und Beurteilungen müssen lückenlos dokumentiert und dem Zuchtbuchamt vorgelegt werden. Achten Sie auf vollständig ausgefüllte Formulare und korrekte Angaben.

Beachten Sie: Die Zuchtzulassungsbestimmungen können sich je nach Rassezuchtverein unterscheiden. Informieren Sie sich rechtzeitig über die spezifischen Anforderungen Ihres Vereins. Eine frühzeitige Planung und Vorbereitung ist unerlässlich. Konsultieren Sie erfahrene Züchter wie Frau Schneider oder Herrn Lehmann für detaillierte Informationen.

Deckrüden-Suche: Kriterien und Kontakt

Für die Auswahl eines passenden Zuchtrüden sind Gesundheitstests unerlässlich: HD (Hüftdysplasie) und ED (Ellenbogendysplasie) sollten mittels Röntgenuntersuchung ausgeschlossen sein. Achten Sie auf den Zuchtwert (ZW) des Rüden, publiziert durch den SVAS (Schweizerischer Verein für Appenzeller Sennenhunde). Ein niedriger ZW deutet auf geringere Wahrscheinlichkeit für das Vererben von HD/ED hin.

Beurteilen Sie den Rüden hinsichtlich seines Exterieurs anhand des Rassestandards. Vergleichen Sie ihn mit anerkannten Idealtypen, wie sie beispielsweise in den Publikationen von Hans Räber beschrieben sind. Wichtig sind korrekte Winkelungen, Gebäudeharmonie und ein rassetypischer Kopf.

Das Wesen des Rüden muss gefestigt sein. Beobachten Sie sein Verhalten in verschiedenen Situationen: Ist er sozialverträglich gegenüber anderen Hunden und Menschen? Zeigt er Nervenstärke bei Umweltreizen? Ein Wesenstest, durchgeführt von einem qualifizierten Richter, gibt Aufschluss.

Kontaktieren Sie Züchter, die bereits Würfe mit dem in Frage kommenden Rüden gezogen haben. Erkundigen Sie sich nach den Erfahrungen bezüglich der Vererbung bestimmter Merkmale (z.B. Fellfarbe, Knochenstärke, Temperament). Die Auskünfte von erfahrenen Züchtern sind oft aufschlussreicher als reine Abstammungsdaten.

Bei der Kontaktaufnahme mit dem Deckrüdenbesitzer klären Sie frühzeitig die Deckbedingungen: Decktaxe, ggf. Nachdeckung bei Nichtträchtigkeit, Art der Deckung (natürlich oder künstliche Besamung). Lassen Sie sich die Zuchtpapiere des Rüden vorlegen und prüfen Sie diese sorgfältig.

Berücksichtigen Sie die Blutlinien. Vermeiden Sie zu enge Inzucht, um die genetische Vielfalt der Rasse zu erhalten. Nutzen Sie Datenbanken wie Pedigree Database, um den Inzuchtkoeffizienten (IK) und den Ahnenverlustkoeffizienten (AVK) zu berechnen. Ziel ist ein möglichst niedriger IK bei gleichzeitig hohem AVK.

Welpenaufzucht: Die ersten Wochen

Bieten Sie der Hündin eine Wurfkiste mit den Maßen 120x100x50 cm an, ausgelegt mit saugfähigem Material wie Molton-Unterlagen und weichen Decken. Wechseln Sie die Unterlagen täglich, um die Hygiene zu gewährleisten und Infektionen vorzubeugen. Eine Wärmelampe (Rotlicht) mit 150 Watt, in etwa 50 cm Abstand zur Welpenoberfläche angebracht, hilft, die Körpertemperatur der Welpen (34-36°C in der ersten Woche) zu halten. Überwachen Sie die Temperatur mit einem Infrarot-Thermometer.

Wie Klemm (1975) empfiehlt, ist das Gewicht der Welpen unmittelbar nach der Geburt und an den darauffolgenden drei Tagen entscheidend. Kontrollieren Sie täglich das Gewicht jedes Welpen mit einer digitalen Waage (Genauigkeit 1 Gramm). Eine Zunahme von mindestens 5-10% des Geburtsgewichts pro Tag ist anzustreben. Notieren Sie Gewicht, Trinkverhalten und Kotkonsistenz jedes einzelnen Welpen.

Kolostrum und Muttermilch

Stellen Sie sicher, dass jeder Welpe innerhalb der ersten 24 Stunden ausreichend Kolostrum aufnimmt. Kolostrum enthält Antikörper, die den Welpen vor Krankheiten schützen (passive Immunisierung). Sollte ein Welpe zu schwach sein, um selbstständig zu saugen, helfen Sie ihm oder füttern Sie ihn mit einer sterilen Spritze mit Kolostrum oder Welpenmilch-Ersatz (z.B. Esbilac) zu. Eine tägliche Gabe von Probiotika (z.B. Canikur Pro) für die Hündin kann die Milchqualität verbessern und Verdauungsproblemen bei den Welpen vorbeugen.

Entwurmung und Impfung

Entwurmen Sie die Welpen ab dem Alter von zwei Wochen gemäß dem Schema von ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites). Verwenden Sie ein geeignetes Wurmmittel für Welpen (z.B. Panacur Suspension). Wiederholen Sie die Entwurmung alle zwei Wochen bis zur Abgabe. Die erste Impfung (SHPPi) erfolgt in der Regel im Alter von acht Wochen. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten, um das passende Impfschema für die Welpen zu wählen.

Fragen und Antworten:

Ich bin fasziniert von Appenzeller Sennenhunden, aber ich wohne in einer kleinen Stadtwohnung. Ist diese Rasse überhaupt für mich geeignet?

Ein Appenzeller Sennenhund ist ein aktiver und intelligenter Hund, der ursprünglich für die Arbeit auf Bauernhöfen gezüchtet wurde. Das bedeutet, er braucht viel Bewegung und geistige Anregung. Eine kleine Stadtwohnung allein ist selten genug, um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Allerdings, wenn du bereit bist, ihm täglich lange Spaziergänge, Wanderungen oder andere sportliche Aktivitäten zu bieten und ihn mit anspruchsvollen Spielen oder Aufgaben zu beschäftigen, könnte es funktionieren. Bedenke aber auch die Lautstärke – Appenzeller sind oft wachsam und neigen zum Bellen. Sprich am besten mit einem erfahrenen Züchter oder Appenzeller-Besitzer, um ein realistisches Bild zu bekommen.

Welche gesundheitlichen Probleme sind bei Appenzeller Sennenhunden besonders häufig?

Wie viele reinrassige Hunde können auch Appenzeller Sennenhunde anfällig für bestimmte genetische Erkrankungen sein. Häufiger beobachtet werden Hüftdysplasie und Ellbogendysplasie, also Fehlbildungen der Gelenke, die zu Lahmheit und Schmerzen führen können. Auch Augenerkrankungen, wie Progressive Retinaatrophie (PRA), sind möglich. Einige Linien scheinen auch anfälliger für Herzerkrankungen zu sein. Ein seriöser Züchter wird seine Zuchttiere auf diese Erkrankungen testen und die Ergebnisse offenlegen, um das Risiko für die Nachkommen zu minimieren. Informiere dich gut über die Elterntiere und lass dich vom Züchter die entsprechenden Gesundheitszeugnisse zeigen.

Wie viel Erfahrung sollte man idealerweise mit Hunden haben, bevor man sich einen Appenzeller Sennenhund anschafft?

Der Appenzeller Sennenhund ist kein Anfängerhund. Er ist intelligent, selbstständig und hat einen starken Willen. Er braucht eine konsequente und liebevolle Erziehung von Anfang an. Unerfahrene Hundehalter könnten Schwierigkeiten haben, ihn zu führen und seine Energie in die richtigen Bahnen zu lenken. Grundkenntnisse in Hundeerziehung, idealerweise Erfahrungen mit Hüte- oder Treibhunden, sind sehr hilfreich. Es ist ratsam, sich vor der Anschaffung eines Appenzellers in einer Hundeschule anzumelden oder sich von einem erfahrenen Trainer beraten zu lassen.

Ich interessiere mich für einen Appenzeller Sennenhund Welpen. Worauf sollte ich bei der Auswahl eines Züchters besonders achten?

Ein guter Züchter sollte vor allem transparent und verantwortungsbewusst sein. Er sollte dir bereitwillig alle Fragen beantworten und dir die Elterntiere und ihre Lebensumgebung zeigen. Achte darauf, dass die Welpen in einer sauberen und anregenden Umgebung aufwachsen und gut sozialisiert werden. Ein seriöser Züchter wird Gesundheitsuntersuchungen der Elterntiere vorweisen können (z.B. HD/ED-Röntgen, Augenuntersuchung) und dir Einblick in deren Stammbaum geben. Er wird auch Fragen an dich stellen, um sicherzustellen, dass du ein geeignetes Zuhause für den Welpen bieten kannst. Sei skeptisch bei Züchtern, die Welpen billig anbieten oder bei denen du das Gefühl hast, dass es ihnen nur ums Geld geht.

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